Die Pomodoro Technik ist ein mächtiges Werkzeug. Sie ermöglicht es dir, kontinuierlich und produktiv zu arbeiten und zu lernen. Und das ganz ohne großen Aufwand und komplizierte Planung. Tatsächlich kannst du sie sofort anwenden. Als durchschnittlicher Student wird sich deine Produktivität damit auf einmal verdoppeln. Und so funktioniert es.
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Wer lernen und arbeiten will, der muss viele Gegner bekämpfen. Zum Beispiel den inneren Schweinehund. Der will einfach nicht mit dem Arbeiten anfangen.
Oder aber die ständigen Ablenkungen, die überall lauern. Das Vögelchen vor dem Fenster. Das vibrierende Smartphone. Alles Dinge, die deiner Produktivität im Weg stehen.
Warum aber ist es so schwer, mit dem Arbeiten anzufangen und dann auch bei der Sache zu bleiben? Das hat sich auch Francesco Cirillo gefragt. Der Italiener mit dem wunderschönen Namen hat daher eine Zeitmanagement Methode entwickelt, die genau diese Probleme beheben soll.
Die Pomodoro Technik ganz knapp erklärt
Grundsätzlich teilst du dir mit der Pomodoro Methode deine Arbeitszeit in viele kleine Abschnitte ein. Dabei arbeitest du 25 Minuten. Nicht länger.
Im Anschluss daran machst du fünf Minuten Pause.
Und danach fängst du mit den nächsten 25 Minuten Arbeit an. Hast du vier Arbeitseinheiten absolviert, machst du eine längere Pause von 15 bis 20 Minuten.
Und das war es auch schon. Das ist die ganze Methode. Auf den ersten Blick nichts besonderes. Sobald du sie aber eingesetzt hast, wirst du bemerken, wie mächtig sie tatsächlich ist.
Warum funktioniert die Pomodoro Technik so gut?
Die Pomodoro Technik hat gleich eine ganze Reihe von Vorteilen:
- Du fängst mit der Arbeit an, weil du weißt, dass die nächste Pause direkt bevorsteht
- Du kannst dich besser konzentrieren, weil du genau weißt, wie lange ein Arbeitsblock ist
- Die vielen kurzen Pausen sind wichtig, damit dein Gehirn optimale Arbeit leisten kann
- Dein gesamter Arbeitstag ist auf einmal strukturiert und du kannst deinem Plan viel leichter folgen
Die nächste Pause ist nie weit entfernt
Da du immer nur 25 Minuten am Stück arbeitest, hast du ein entscheidendes Argument gegen deinen inneren Schweinehund. Auf einmal geht es gar nicht mehr darum, den ganzen Tag arbeiten zu müssen. Stattdessen sind es ja nur 25 Minuten, die du etwas tun musst.
Im Anschluss hast du dir erstmal eine Pause verdient. Der Berg an Arbeit ist dann gar nicht mehr so übermächtig.
Du lässt dich nicht so leicht ablenken
Vielleicht fragst du dich, warum du nur 25 Minuten am Stück arbeiten sollst. Wärst du nicht viel effektiver, wenn du mindestens eine Stunde durchziehen würdest?
Die kurze Antwort lautet:
Nein.
Fakt ist: Dein Gehirn kann sich nur für einen kurzen Zeitraum wirklich konzentrieren. Bei den meisten Menschen dürften das um die 25 Minuten sein. Danach wirst du immer öfter mit deinen Gedanken abschweifen und nach Ablenkungen suchen.
Um deinen Produktivitätsakku wieder aufzuladen, ist daher eine kurze Pause ungemein wichtig. Mehr noch: Wenn du zu Beginn deines Arbeitstages lange keine Pause machst, dann brauchst du im Anschluss viel länger, um dich von deiner Arbeitswut zu erholen.
Hast du deinem Kopf keine Pause gegönnt, dann kommt er danach nur nach einer sehr langen Pause wieder in Fahrt. Machst du hingegen auch am Anfang deiner Arbeitszeit regelmäßig und früh kleine Pausen, dann bist du später am Tag viel produktiver.
Du hast Struktur in deinem gesamten Arbeitstag
Ganz sicher kennst du das Gefühl zu Beginn eines langen Studientages: Du weißt, dass du unglaublich viel zu erledigen hast. Und eigentlich hast du dafür auch genug Zeit. Du machst dich motiviert ans Werk. Am Abend aber wunderst du dich, wo eigentlich die ganze Zeit geblieben ist. Die Prokrastination hat also zugeschlagen!
Das Problem ist hier, dass du keine Struktur in deinem Tag hattest. Durch die feste Abwechslung von Arbeit und Pausen bei der Pomodoro Technik hast du dieses Problem nicht mehr.
Außerdem kannst du am Abend genau nachvollziehen, wie lange du eigentlich gearbeitet hast.
Ist die Pomodoro Technik immer sinnvoll?
Ganz sicher nicht. Es gibt auch Momente, wo du einfach mal durcharbeiten solltest. Zum Beispiel wenn du gerade eine Hausarbeit schreibst und so richtig im Flow bist.
Zu vielen Gelegenheiten hilft dir Pomodoro aber dabei, produktiv zu bleiben. Zum Beispiel bei einer Aufgabe, die du nicht ausstehen kannst. Dann ist es viel einfacher, dich durch die 25 Minuten an Arbeit zu beißen, als einfach so vor sich hinzuarbeiten und am Ende drei Stunden bei Facebook abzuhängen. Du weißt, wovon ich rede. ;-)
Pomodoro ganz einfach anwenden
Der Erfinder der Pomodoro Technik, Francesco Cirillo, nutzte für sich selbst eine einfache Küchenuhr. Diese konnte bis zu einer Dauer von 25 Minuten eingestellt werden. Daraus ergab sich die Länge eines Arbeitsabschnittes.
Wenn du also zuhause bist und eine Küchenuhr hast, dann kannst du diese ganz einfach für die Methode nutzen. Vielleicht arbeitest du aber lieber in der Unibib. Da könnte das Klingeln der Uhr vielleicht doch etwas stören. :-D
Du kannst dann aber zum Beispiel dein Handy auf Vibrationsalarm stellen und es in der Tasche lassen. Wenn es dann vibriert, hast du die Arbeitseinheit geschafft.
Es gibt auch direkt Apps und Software, die du für den Einsatz der Pomodoro Technik nutzen kannst. Dringend notwendig sind diese aber nicht. Das Tolle bei Pomodoro ist ja, dass diese Methode so einfach angewendet werden kann.
Tricks dich nicht selbst aus
Die Pomodoro Technik ist gerade deshalb so effektiv, weil du in den kurzen Arbeitsabschnitten auch konzentriert bleiben kannst. Und genau das solltest du auch versuchen!
Entferne also vor dem Arbeiten alle Dinge, die dich eventuell ablenken können. Schalte dein Handy aus und such dir einen ruhigen Platz zum arbeiten. Wenn du dich dann dabei ertappst, dass du während der 25 Minuten mit deinen Gedanken abschweifst, dann schüttel dich kurz und arbeite weiter.
Wenn du wirklich effektiv an einer Sache dran bleibst und dich nicht ablenken lässt, wirst du unglaublich produktiv werden. Und genau dafür ist die Pomodoro Technik das richtige Werkzeug.
Wie du deine Zeit noch besser im Griff hast erfährst du in meinem Zeitmanagement Crashkurs für Studenten.
Pascal says
Ich habe das erste Mal in einer Vorlesung von dieser Motivations- und Konzentrationshilfe gehört und habe sie direkt ausprobiert. Es funktioniert wirklich, aber man muss sich auch wirklich darauf einlassen. Sonst tanzt die Motivation wie sonst auch immer mit einem Cocktail auf der Blumenwiese.
Hannes says
Hi Pascal,
cool wenn es für dich funktioniert! Es erfordert ein wenig Übung, aber man kommt eigentlich schnell rein. :-D
Raffaele says
Gut erläutert!
Sehr nützlich.
Dann verlinke ich diesen Artikel wohl in unserer Beitragsreihe “Zeitmanagement im Architekturstudium” und mache unsere Leser auf Dich aufmerksam.
LG
Raffaele
bigi.blog
Hannes says
Dankeschön Raffaele! :-)