Semesterstart bedeutet: Mit einem Schlag von den Ferien zurück ins Studium. Vorbei sind die schönen Tage des Ausschlafens, Abhängen vor der Glotze oder dem lustigen Rumgereise. Wie soll man sich da jetzt motivieren, brav in die Vorlesung zu gehen? Hier zeig ich dir, wie du endlich wieder mit dem Studieren anfängst.
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Dass der Semesterstart sehr zäh verläuft, ist eigentlich klar. Meistens ändert sich dein Tagesablauf mit dem Ende der Semesterferien fundamental. Du wirst also komplett aus deiner Routine gerissen. Auf einmal gilt es wieder, einen Stundenplan zu erstellen, die richtigen Veranstaltungen zu finden und zu besuchen und, je nach Dozenten, wird auch gleich in der ersten Woche im Stoff losgelegt wie die Feuerwehr.
Motivation im Studium ist manchmal also nicht so leicht.
Und du weißt genau: Jetzt ist der Moment, an dem alles anders werden muss, wenn dieses Semester alles anders werden soll.
Wie lief eigentlich dein letzter Semesterstart?
Ganz dunkel erinnerst du dich daran, dass du dich während der letzten Klausuren verflucht hast.
Weil du wieder viel zu spät mit der Vorbereitung für deine Prüfungen begonnen hast.
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Weil du nicht rechtzeitig die Unterlagen zusammengesucht hast.
Weil du keine Lerngruppe gebildet hast.
Stattdessen war dein Semesterstart vielleicht sogar ziemlich verplant. Du hattest zwar diese guten Vorsätze, jeden Tag etwas für die Uni zu machen, aber irgendwie ist nichts dabei rumgekommen. Du warst einfach so lange unmotiviert, bis es fast zu spät war. Und dann wurde es stressig. Dein innerer Schweinehund hat dir also einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Da du jetzt ja im neuen Semester stehst, ist erstmal alles gut gegangen. Allerdings kann das natürlich auch schiefgehen und dann musst du im schlimmsten Fall sogar dein Studium abbrechen.
Die Frage ist jetzt:
Wie kannst du deinen inneren Schweinehund besiegen?
Schlage den inneren Schweinehund mit seinen eigenen Waffen
Was macht so einen Schweinehund aus? Er will dich immer wieder vom Studieren abhalten. Das ist nämlich stressig und bedeutet Arbeit. Und damit macht es nicht so viel Spaß wie viele andere Dinge im Leben.
Du hast bestimmt schon oft den Satz gehört:
Wenn dir dein Studium wirklich Spaß macht, dann studierst du doch auch jeden Tag gerne.
Meine Meinung dazu: Das stimmt nicht.
Auch wenn man Dinge gerne macht und weiß, dass sie auf lange Sicht das Richtige sind: Manchmal reicht das einfach nicht. Weil du weißt, dass du auch morgen noch damit anfangen kannst. Und dann ist es einfach viel bequemer, heute eben nichts mehr zu machen. Was fehlt dir also?
Zum Beispiel Druck. Zeitdruck.
Sorge für Zeitdruck
Natürlich weißt du, dass du viel produktiver bist, wenn dir eine Deadline im Nacken sitzt. Hier gibt es keine Ausreden: Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt musst du die Aufgabe erledigt haben.
Was passiert, wenn du so eine Deadline vor Augen hast: Du arbeitest so konzentriert an einer bestimmten Aufgabe, dass du sie tatsächlich bis zum Ende der Frist erfüllt hast. Vielleicht wird das Ergebnis nicht immer deinen Erwartungen entsprechen. Dafür aber hast du etwas extrem wichtiges geschafft:
Du bist fertig geworden. Du warst produktiv.
Und dieses produktive Arbeiten kannst du dir auch schon zum Semesterstart aneignen. Das Konzept dahinter sind künstliche Deadlines. Das bedeutet, dass du dir selbst den Zeitdruck machst, den es braucht, um mit einer Aufgabe fertig zu werden.
Wie kannst du dieses Konzept kurz und knapp auf deinen Semesterstart übertragen?
Setze dir die richtigen Ziele
Wenn du vor dem Berg an Arbeit sitzt, der sich auf deinem Schreibtisch auftürmt, dann ist es klar, dass du nicht motiviert bist. Es geht jetzt also darum, diese großen Aufgaben in kleine Teile herunterzubrechen.
Du kannst dir zum Beispiel vornehmen, eine bestimmte Vorlesung immer in der Woche nachzuarbeiten und zusammenzufassen, in der sie auch stattfindet. Damit hast du dir ein sehr gutes Ziel gesetzt, denn:
- es ist eindeutig definiert
- hat eine bestimmte Deadline
- ist erreichbar
Vielleicht reicht dir das schon, um jetzt produktiv durchzustarten. Vielleicht aber überlegst du dir einfach nur dein Ziel und erfüllst es dann doch nicht. So ein Typ bin ich auch manchmal. Dann hilft nur ein Tritt in eine bestimmte Körperregion.
Erschaffe eine wirksame Deadline
Damit du dein gestecktes Ziel jetzt auch wirklich umsetzt, musst du deine Deadline wirksam gestalten. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass du dich belohnst, wenn du dein Ziel erreichst.
Viel wirksamer ist es aber, eine Bestrafung einzuführen, wenn du dein Ziel nicht erreichst.
Eine solche Bestrafung kannst du auf verschiedene Arten umsetzen. Ein erster Schritt ist es zum Beispiel, Freunden und Kommilitonen von deinem Ziel zu erzählen. Du kannst auch mit einem bestimmten Freund einen Deal ausmachen:
Wenn du es nicht schaffst, deine Ziele einzuhalten, dann folgt eine Bestrafung. Zum Beispiel geht das nächste Essen in der Mensa auf deine Kappe.
Wenn du diese Schritte einhältst, dann bist du schon mal auf einem guten Weg zu einem erfolgreichen Semesterstart.
Es gibt aber noch einen weiteren Punkt, der für die Erfüllung deiner Ziele extrem wichtig ist: Die Macht der…
Gewohnheiten: Dein Schlüssel für langfristigen Erfolg
Klingt auf den ersten Blick ziemlich abgedroschen, ich weiß.
Dabei sind gerade solche Routinen extrem wichtig, um produktiv sein zu können.
Kurz gesagt:
Wenn du jeden Tag oder auch jede Woche das Gleiche machst, dann musst du nicht überlegen, welche Aufgabe als nächstes ansteht. Du erledigst die Arbeit einfach ganz automatisch.
Wenn du immer nach dem Essen in der Mensa zehn Spanisch-Vokabeln lernst, dann kostet dich das am Anfang ganz sicher Überwindung. Wenn du aber dranbleibst, dann wird es irgendwann zur Gewohnheit, die du ganz automatisch ausführst.
Wenn du dann viermal pro Woche in die Mensa gehst, dann lernst du schon mal 40 neue Vokabeln pro Woche. Und das ganz nebenbei. Im Jahr sind das dann 40 mal 52 Vokabeln: 2080 neue Wörter.
Kombiniere Gewohnheiten und Deadlines
Hast du dir also vorgenommen, eine Vorlesung immer in der gleichen Woche aufzuarbeiten, in der sie auch stattgefunden hat, dann mach dieses Ziel zur Gewohnheit.
Dafür suchst du dir zum Beispiel einen bestimmten Zeitpunkt in der Woche aus. Am besten ist es, wenn der Zeitrahmen dafür eindeutig vorgegeben ist, zum Beispiel weil du vorher ein Seminar hast und danach ein Sportkurs ansteht.
Dann hast du immer einen direkten Auslöser, der dich daran erinnert, dass es Zeit für deine Gewohnheit ist. Wenn du dann auch noch im Anschluss einen Termin hast, bis zu dem du mit deiner Aufgabe fertig werden musst, ist das perfekt, denn Arbeit dehnt sich immer so weit aus, wie Zeit für sie zur Verfügung steht.
Eine Gewohnheit wirklich zu etablieren kann eine ganze Zeit dauern.
Du wirst aber schnell merken, dass es viel einfacher ist, deine Aufgaben in einem bestimmten Rahmen und zu einer bestimmten Zeit zu erledigen, als wenn du dir jeden Tag aufs Neue überlegen musst, was heute eigentlich so ansteht.
Deine Ausreden wirken nicht mehr
Wenn du dir einen ganz engen Zeitrahmen zur Erfüllung deiner Aufgaben steckst, dann hast du dich quasi selbst überlistet. Du kannst dann nicht einfach mehr behaupten:
Die Klausuren sind ja noch ewig hin.
Oder
Es ist auch kein Problem, wenn ich erst morgen anfange.
Oder
Ich weiß gar nicht genau, was ich eigentlich machen muss.
Deine Motivation für den Semesterstart
Um dir eigene Deadlines zu setzen und deine Aufgaben zu Gewohnheiten zu machen, brauchst du keine große Vorbereitung. Du kannst gleich heute damit starten. Und wenn dir jetzt noch die entscheidende Motivation fehlt, um mit der Arbeit zu beginnen:
Denk an deine nächste Klausurenphase
Dann sitzt du wieder vor deinen Unterlagen und verfluchst dich, weil du nicht eher mit der Vorbereitung angefangen hast. In diesem Fall solltest du besser hoffen, dass es so bald keine Zeitmaschinen gibt, denn sonst könnte dein zukünftiges Ich mal bei dir vorbeischauen und dir die Ohren langziehen (oder was immer du mit Leuten machst, die dir auf die Nerven gehen). ;-)
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Richard says
Hallo Hannes,
du hast recht. Natürlich ist es gut, wenn ein Studium dir Spaß macht. Aber wie du schon sagst es reicht nicht. Außerdem gibt es in jedem Studiengang auch Sachen die man nicht so gerne macht. Da muss man dann durch. Dann kann es gut helfen, sich Deadlines zu setzen um sich zu motivieren.
Auch deine Idee mit der “Bestrafung”, wenn man die Deadline nicht einhält, finde ich nicht schlecht. Jedoch sollte man sich dann für gute Leistungen auch mal Belohnen. Man ist ja immer noch ein Mensch und keine Maschine.
Liebe Grüße
Hannes says
Hi Richard,
vielen Dank für deinen Kommentar!
Belohnungen sind natürlich auch erlaubt :-D
Viele Grüße
Hannes
Tim says
Hi Hannes,
so ein Semesterstart kann wirklich hin und wieder hart sein. :-)
Ziele und Deadlines helfen da ganz wunderbar – aber nicht zu viel auf einmal. Wer zu viele Sachen gleichzeitig anpackt, verzettelt sich leicht. Deswegen würde ich eher mit kleinen Mini-Routinen anfangen, bevor man sich selbst zu viel Druck auflädt und dann am Ende gar nichts schafft.
Oder wie siehst du das? :-)
Schöne Grüße
Tim
Hannes says
Hi Tim,
da hast du absolut recht! Langsam anfangen und langsam steigern :-)
Viele Grüße
Hannes