Mindmaps sind super, um Wissen und Notizen zu strukturieren. Und damit sind sie auch ein super Hilfsmittel für dein Studium. Mit ihnen kannst du endlose Skripte und PowerPoint-Wüsten in lernbare Inhalte verwandeln. Zumindest fast immer.
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Der folgende Beitrag ist ein Ausschnitt aus meinem „Klausuren-Lern-Crashkurs“, der in den nächsten Tagen rauskommt. Für alle Infos zum Kurs trag dich in meine E-Mail-Liste ein.
Viele sagen, dass man zum Lernen gar keine andere Methode mehr als Mindmaps braucht. Ich finde, in vielen Fällen haben sie damit auch recht. Aber nicht in allen. Schauen wir uns die Maps mal genauer an.
Was sind Mindmaps?
Mind Map aus dem Englischen übersetzt bedeutet ja einfach „Gedankenkarte“. Du kannst mit diesem Hilfsmittel deine eigenen Gedanken oder eben Aufzeichnungen strukturieren. Und das auf eine Art und Weise, die deiner Art zu denken entspricht.
Im Grunde ist eine Mindmap nämlich genauso aufgebaut wie dein Gehirn. Auch dieses besteht aus einem Netzwerk verbundener Informationen. Im Zentrum der Mind Map steht das Hauptthema, um das es gehen soll. Von diesem zentralen Punkt gehen dann einzelne Hauptknotenpunkte ab. Die Strukturierung von Lernstoff auf PowerPoint-Folien oder aber in Vorlesungsskripten ist damit ziemlicher Schwachsinn, denn hier ist der Stoff von „oben nach unten“ strukturiert.
Die Knoten der Mindmap verzweigen sich dann weiter in die einzelnen Unterthemen. Auf diese Weise kannst du auch ein sehr großes Wissensgebiet wunderbar strukturieren und trotzdem den Überblick behalten.
Ein Beispiel für eine Mind Map:
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So erstellst du die perfekte Mind Map
Grundsätzlich sollst du deine Aufzeichnungen ja so erstellen, dass du selbst am besten damit lernen kannst. Die folgenden Hinweise kannst du ausprobieren aber wenn sie dir nicht passen, dann erstelle eine Mind Map nach deinen eigenen Regeln.
Wähle dein Hauptthema
Das zentrale Thema um das es geht kommt in die Mitte deiner Map. Von hier entwickeln sich alle anderen Bereiche. Versuche ungefähr abzuschätzen, wie komplex ein Thema ist. Du kannst zwar durchaus umfangreiche Maps erstellen. Die sind dann aber praktisch vielleicht nicht sinnvoll.
Ich habe zum Beispiel zunächst eine Map für ein gesamtes Thema erstellt. Zum Beispiel zu einer Vorlesung. Wenn die Vorlesung „Einführung in die Statistik“ hieß, war dass das Thema meiner ersten Map. Davon gingen jetzt die einzelnen Vorlesungen als erste Unterknoten ab. Zum Beispiel:
- Geschichte der Statistik
- Deskriptive Statistik
Somit hatte ich erstmal einen Überblick über das gesamte Fach.
Im Anschluss habe ich für jede einzelne Vorlesung eine einzelne Map erstellt. Manchmal waren diese dann sehr komplex, manchmal aber auch sehr einfach. Du wirst dich wundern, wie schnell aus einer Vorlesung mit 80 Folien am Ende nur ein paar relevante Wörter übrig bleiben.
Erstelle die Mindmap
Wenn die Vorlesung dann zumindest ein wenig Struktur hatte, kannst du die einzelnen Punkte der Gliederung als Hauptknotenpunkte für die Mind Map einer Vorlesung verwenden. Davon ab gehen dann die Unterthemen.
Die einzelnen Knoten und Punkte solltest du dabei so kurz wie möglich halten. Und kurz bedeutet bei einer Mind Map wirklich kurz. Eigentlich nur ein Wort, denn das lässt sich von deinem Gehirn am besten verarbeiten.
Manchmal musst du vielleicht auch ein wenig mehr notieren. In vielen Fällen schreibt man aber zu viel auf und kann die eigenen Aufzeichnungen noch kürzen.
Am Ende hast du das gesamte Themengebiet strukturiert. Mir hat das schon allein deswegen geholfen, weil ich jetzt ungefähr wusste, wie umfangreich der ganze Stoff ist.
Verfeinere deine Mind Map
Du kannst in deine Map noch viel mehr Dinge einbauen, die dir das Lernen erleichtern werden. Zwischen verwandten Themen kannst du zum Beispiel Querverbindungen einfügen. Du kannst verschiedene Stellen auch farbig markieren. Ich habe zum Beispiel alle Knoten auf einer Gliederungsebene in einer Farbe markiert.
Außerdem kannst du auch kleine Bilder und Abbildungen einfach zu einem gewissen Punkt dazu malen. Die Mind Map bildet schon sehr gut die Struktur deines Denkens ab. Noch besser wird es dann, wenn du den Inhalt der Map durch Bilder visualisierst.
Dabei kannst du dann auch kleine Geschichten erschaffen. Stehen an einem Knoten vier Unterpunkte zu einem Thema, dann denk dir für jeden einzelnen Punkt ein Bild aus. Versuche, den Punkt oder das Wort zu visualisieren.
Ist dort zum Beispiel die Rede von, dass etwas „mobil“ sein soll? Dann male ein Auto neben die Abbildung. Der nächste Punkt beschreibt die Eigenschaft „an eine Person gebunden“? Dann male eine Person, die mit einer Kette an das Auto gebunden ist.
Je weiter von der Realität und je fantasievoller deine Beispiele sind, desto besser, denn desto schneller können sie sich in deinem Gedächtnis festsetzen.
Wie bekomme ich komplexe Themen auf die Mind Map?
Die Fans der Mind Map finden, dass man zum Lernen kein anderes Hilfsmittel braucht. Ich würde ihnen da sogar größtenteils zustimmen. So kann man auch komplexe Sachverhalte in einer Map darstellen.
Stell dir zum Beispiel vor, dass du die Definition für einen bestimmten Begriff in die Mind Map bekommen möchtest. Du hast also den Unterknoten des Themas erstellt. Daran schließt sich der Knoten „Definition Begriff X“ an. Wenn der Begriff durch vier Punkte definiert ist, wird dies auch über vier einzelne Punkte abgebildet. Schreibe dann je einen Begriff an einen Punkt. Und schon hast du die Definition perfekt strukturiert.
Wenn du der Meinung bist, manche Sachen auf einer Mind Map nicht gut darstellen zu können, dann warte noch kurz. Im nächsten Abschnitt zeige ich dir eine Methode, die Mind Maps in diesem Fall sehr gut ergänzen kann.
Mind Map per Hand oder am Computer erstellen?
Um Mind Maps zu erstellen, kannst du auch spezielle Software benutzen. In meinem Studium habe ich das immer gemacht. Ich war so auch viel schneller, weil ich mit wenigen Klicks und Shortcuts eine umfangreiche Mind Map erstellen konnte.
Ich kenne aber auch viele, die ihre Aufzeichnungen lieber von Hand erstellen. Dabei bist du einfach flexibler und musst dich nicht erst durch das Programm wühlen, wenn es einmal nicht das macht, was es soll.
Probier einfach beide Methoden aus und schau dann, welche dir besser liegt.
Wenn du in der Vorlesung sitzt, kannst du auch gleich versuchen, deine Aufzeichnungen als Mind Map zu erstellen. Das erspart dir später den Aufwand, deine Notizen noch einmal nachbereiten zu müssen. Allerdings klappt dass auch nur, wenn der Dozent oder Prof seine Erklärungen halbwegs strukturiert. Und das soll ja nicht immer der Fall sein. ;-)
Wie groß soll eine Mind Map sein?
Das kommt drauf an. Wie gesagt lassen sich auch sehr komplexe Sachverhalte in den Mind Maps abbilden. Zu Beginn kann es auch noch etwas schwierig sein, den genauen Platzbedarf der einzelnen Punkte abzuschätzen. Wenn du deine Maps mit einer Software erstellst, ist das egal, denn hier wird alles automatisch angepasst. Wenn du deine Maps per Hand zeichnest, bekommst du schon bald ein Gespür dafür, wie du deinen Platz am besten einteilst.
Meine Maps waren meistens eine Seite groß. Das lag aber daran, dass Sie von meinem Mind Map Programm auf eine Seite skaliert worden. Die Schrift war dann manchmal etwas klein. So konnte ich aber haufenweise Lernstoff auf sehr wenig Platz unterbringen.
Du kannst deine Maps aber auch extra groß machen und dafür A3 Papier oder noch mehr benutzen. Pass aber auf, dass du keine „Mal- und Bastelstunde“ veranstaltest. Deine Map soll keinen Schönheitspreis gewinnen, sondern dir dabei helfen, das Wissen in deinen Kopf zu bekommen.
Mind Maps reichen mir nicht!
Du bist der Meinung, dass du bestimmte Dinge in deinem Skript nicht mit Mind Maps abbilden kannst? Alles klar, dann schauen wir uns gleich noch eine weitere Methode an, um dein Wissen zu strukturieren. Mit dieser ist auch die Darstellung von sehr komplexen Dingen kein Problem. Und dann kannst du dich auch effektiv daran machen, den Stoff zu lernen.
Einen Ausschnitt aus dem vorherigen Abschnitt des "Klausuren-Lern-Crashkurses" findest du hier.
Richard says
Hallo Hannes,
danke für deine Tipps. Ich war vorher schon ein Fan von Mind Maps, aber jetzt
werde ich sie glaube ich noch öfter nutzen.
Vielen Dank dafür!
Liebe Grüße
Richard
Hannes says
Hi Richard,
das freut mich! :-)
Steffi says
Hallo,
mich würde interessieren welches Programm Du für Deine Mind Maps verwendet hast.
Liebe Grüße
Steffi
Hannes says
Liebe Steffi,
für Mindmaps nehme ich FreeMind:
https://www.chip.de/downloads/FreeMind_30513656.html
Viele Grüße
Hannes
Julian says
Hey…ist zwar schon etwas her aber ich wollte mal fragen welches Programm du benutzt hast.
Liebe Grüße
Julian
Hannes says
Hi Julian,
ich nutze für Mindmaps die Software FreeMind:
https://www.chip.de/downloads/FreeMind_30513656.html
Viele Grüße
Hannes