Wie viel Geld bekommt man eigentlich als Praktikant? Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, auch wenn es jetzt einen Mindestlohn gibt. Die Bezahlung im Praktikum spielt aber natürlich für dich eine große Rolle, schließlich musst du ja dein Budget kalkulieren. Schauen wir uns diese Sache also mal genauer an.
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Dieser Post zum Thema "Praktikum Bezahlung" gehört zur Reihe "Bewerbung Praktikum: Alles zur Bewerbung für dein Praktikum".
Früher war alles komplizierter: Da war deine Vergütung im Praktikum ganz individuell geregelt. Jedes Unternehmen hatte eigene Regeln für das Gehalt eines Praktikanten. Bei vielen Stiftungen und staatlichen Stellen gab es auch einfach unbezahlte Praktika. Und manchmal hast du über deine Praktikumsvergütung auch verhandelt.
In den meisten Fällen hat man für ein Praktikum so 600 oder 800 Euro bekommen, wenn es denn vergütet war.
Heute aber fällt das alles weg, denn es gibt ja den Mindestlohn, oder? Ganz so einfach ist die Sache leider nicht.
Praktika Bezahlung und der Mindestlohn
Im Jahr 2015 wurde in Deutschland der Mindestlohn eingeführt. Seitdem gibt es eine Lohnuntergrenze von 8,50 pro Stunde. Der Mindestlohn erhöht sich ab 2017 auf 8,84 pro Stunde.
Wenn du den Verdienst jetzt auf eine Vollzeitstelle hochrechnest, dann liegt das Bruttoeinkommen damit schon mal bei 1200 bis 1400 Euro.
Ganz grundsätzlich gesprochen gilt diese auch für Praktikanten. Allerdings gibt es eine Reihe von Ausnahmen für die Bezahlung im Praktikum.
Wann gilt der Mindestlohn für Praktikanten?
Nur wenn du ein freiwilliges Praktikum über drei Monate absolvierst, hast du Anspruch auf den Mindestlohn. Du bekommst ihn also nicht bei:
- Einem Pflichtpraktikum
- Einem freiwilligen Praktikum bis zu drei Monaten
Meistens wird als Nachweis des Pflichtpraktikums eine Bescheinigung deiner Hochschule verlangt. Das Praktikum muss also notwendig sein, damit du dein Studium erfolgreich abschließen kannst.
Auch wenn du kein Pflichtpraktikum absolvieren musst: Du solltest trotzdem unbedingt Praktika in deinem Lebenslauf haben. Die Praktikumsvergütung ist hier nicht das wichtigste. Ohne diese praktische Erfahrung fällt der Jobeinstieg viel schwerer. Und in einem spannenden Praktikum, zum Beispiel im Ausland, kannst du auch noch jede Menge Spaß haben!
Warum der Mindestlohn für Praktikanten nicht immer gut ist
Leider ist das Thema Mindestlohn und Praktika nicht optimal gelaufen. Für manche Praktika gibt es also eine Lohnuntergrenze und für manche nicht. Das kann natürlich dazu führen, dass Unternehmen und Institutionen nur noch Praktikanten einstellen, die nicht unter den Mindestlohn fallen.
Wenn du also kein Pflichtpraktikum machst oder aber länger als drei Monate ein Praktikum machen möchtest, ist es schwieriger geworden, eine Stelle zu finden. Viele Ausschreibungen weisen explizit darauf hin, dass nur Pflichtpraktikanten genommen werden. Ein Nachteil also für dich.
Warum gilt der Mindestlohn eigentlich nur bei manchen Praktika?
Gute Frage. Das musste ich auch erst mal nachschauen. Dabei hat man sich folgendes gedacht:
Bei Pflichtpraktika und Praktika bis drei Monaten geht man davon aus, dass deine Ausbildung im Mittelpunkt steht, du also hauptsächlich etwas lernst und für den Praktikumsgeber eher eine "Belastung" bist.
Bei einem freiwilligen Praktikum über drei Monaten geht man dann davon aus, dass du eine vollwertige Arbeitskraft bist und du damit Anspruch auf eine bessere Praktikumsbezahlung hast. Und auch auf den Mindestlohn.
Freiwillige Praktika müssen nicht unbezahlt sein
Nur weil du keinen Anspruch auf Mindestlohn hast, bedeutet das natürlich nicht, dass du gar keine Praktikumsvergütung bekommst. Diese kannst du aus Sicht des Gesetzgebers mit deinem Praktikumsgeber aber frei aushandeln.
In den meisten Fällen gibt es dabei Standards dafür, wie viel jeder Praktikant verdient. In der Praxis wirst du also eher selten verhandeln. Tatsächlich habe ich das aber bei einem meiner Praktika gemacht.
Es gibt noch unbezahlte Praktika
Damit ist auch klar: Es gibt noch unbezahlte Praktika. Vor allem bei Institutionen, die meistens sehr wenig Geld zur Verfügung haben. Dazu gehört viel im sozialen Bereich. Wenn du ein Praktikum aber unbedingt absolvieren möchtest, dann solltest du das auch in diesem Fall tun. Ich habe auch ein paar unbezahlte Praktika absolviert. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Die durchschnittliche Bezahlung im Praktikum
Natürlich gibt es Zahlen für den durchschnittlichen Verdienst eines Praktikanten.
Dieser liegt bei 1240 Euro brutto, also ohne Abzug von Steuern.
Die Zahl ist aber nur begrenzt aussagekräftig, denn sie beinhaltet Praktika mit und ohne Mindestlohnzahlung.
Wenn man nur die Praktika anschaut, bei denen es keinen Mindestlohn gibt, werden noch 950 Euro gezahlt. Im Vergleich zu vor einigen Jahren ist die Vergütung von Praktikanten also stark angestiegen.
Deine Bezahlung im Praktikum hängt von der Branche ab
Schon im Praktikum wird deutlich, was später beim Jobeinstieg passiert: Die gezahlten Gehälter können sich je nach Branche stark voneinander unterscheiden. Am unteren Ende der Praktikumsvergütungen finden sich eher soziale Bereiche, weiter oben befindet sich die Finanzbranche.
Wenn du dich noch mehr für die Bezahlung der einzelnen Branchen interessierst, dann schau dir mal den Praktikantenspiegel an. Das ist eine große wissenschaftliche Umfrage unter Praktikanten. Hier wird auch aufgeschlüsselt, wie viel ein Praktikant durchschnittlich in den einzelnen Branchen verdient. Dazu nur ein paar Beispiele:
- Am höchsten ist der Verdienst im Bereich "Konsum- und Verbrauchsgüter" mit 1379 Euro
- Knapp dahinter liegt die Bezahlung im Praktikum im Bereich "Unternehmensberatung, Wirtschaftsprüfung und Recht" mit 1382 Euro
- Der Bereich "Finanzen, Banken und Versicherungen" kommt auf 1259 Euro
- Der Bereich "Maschinen- und Anlagenbau" kommt auf 1038 Euro
- Der Bereich "Medien und Unterhaltung" kommt auf 1231 Euro
- Der Bereich "Freizeit, Touristik, Kultur und Sport" kommt auf 1150 Euro
- Am niedrigsten ist die Praktikumsvergütung im Bereich "Vereine und NGOs" mit 700 Euro
Deine Bezahlung hängt vom Ort des Praktikums ab
Genau wie die Branche spielt auch der Ort deines Praktikums eine Rolle. Auch das hat der Praktikantenspiegel untersucht. Hier nimmt das Gehalt im Praktikum von West nach Ost ab. Berlin bildet dabei eine Ausnahme.
In den wirtschaftlich stärkeren Bundesländern wie Bayern, Baden-Württemberg, aber auch in Hamburg und Berlin werden durchschnittlich höhere Praktikumsvergütungen bezahlt. Das ist auch nur logisch, denn hier sind die Lebenserhaltungskosten, zum Beispiel die Miete, höher.
Interessant an den Zahlen des Praktikantenspiegels sind auch die Orte, an denen Praktika angeboten werden. Hier wird deutlich, dass es richtige "Hotspots" für Praktikanten gibt, die häufig auch mit großen Unternehmen verknüpft sind. Auf den ersten drei Plätzen liegen München, Hamburg und Frankfurt am Main. Auf Platz fünf findet sich Herzogenaurach, das kleine Städtchen, dass die Heimat von Adidas und Puma ist. Auf Platz sieben wiederum findet sich Ludwigshafen am Rhein, die Stadt der BASF.
Gibt es einen Unterschied zwischen Bachelor- und Masterstudenten?
Man könnte annehmen, dass Masterstudenten aufgrund ihrer höheren Qualifikation auch im Praktikum mehr verdienen. Und tatsächlich ist der durchschnittliche Praktikumsverdienst eines Bachelorstudenten circa 100 Euro pro Monat niedriger als der eines Masterstudenten. Ein Masterstudium lohnt sich also auch aus dieser Sicht. ;-)
Die großen Unterschiede in der Bezahlung von Praktikanten
Tatsächlich sind die Unterschiede in der Vergütung extrem groß. Daran hat auch der Mindestlohn nichts geändert. Gerade Einrichtungen aus dem sozialen Bereich leiden häufig unter Geldnot. Hier sind Praktika oft unbezahlt.
Auf der anderen Seite sollst du bei einem Praktikum in der Finanzbranche bis zu 4000 Euro verdienen können. Aus diesen Zahlen einen Mittelwert zu bilden macht also nicht wirklich Sinn.
Das wichtigste bei deiner Praktikumsvergütung
Im Mittelpunkt deines Praktikums sollte die praktische Erfahrung stehen (daher kommt schließlich auch der Name ;-) ). Und genau danach solltest du dein Praktikum auch auswählen.
Wo kannst du am meisten lernen und welches Praktikum hilft dir dabei, dich auf deine beruflichen Ziele vorzubereiten? Wo kannst du am besten Kontakte knüpfen, damit der Jobeinstieg später besser gelingt?
Natürlich musst du während des Praktikums auch finanziell über die Runden kommen. Bei den meisten Praktika ist das mittlerweile auch kein Problem mehr, denn du bekommst hier ausreichend Gehalt. Sollte das bei deinem Wunschpraktikum aber nicht der Fall sein, würde ich trotzdem versuchen, das ganze möglich zu machen.
Vielleicht können dir Oma und Opa eine Art "privates Stipendium" geben? Für mein Auslandspraktikum in China bin ich auch an mein erspartes Geld gegangen. Wenn dir ein Praktikum das wert ist, dann hast du die richtige Entscheidung getroffen.
Praktikum Bezahlung: Es gibt große Unterschiede
Wie du sehen kannst, ist die Vergütung von Praktikanten in Deutschland recht unterschiedlich. Hier haben viele Faktoren einen Einfluss: Gilt für dein Praktikum der Mindestlohn? In welcher Branche arbeitest du und wo? Arbeitest du in einem internationalen Unternehmen oder aber in einer kleinen NGO?
Die Bezahlung im Praktikum sollte nicht das Wichtigste bei der Auswahl deiner Praktikumsstelle sein. Stattdessen sollten praktische Erfahrungen und Kontakte im Mittelpunkt stehen. Trotzdem musst du natürlich deinen Lebensunterhalt finanzieren. Bei den meisten Praktika ist das mittlerweile auch möglich. Die Praktikantengehälter in Deutschland sind in letzter Zeit stark angestiegen.
Du hast deine perfekte Praktikumsstelle gefunden und willst dich jetzt bewerben? Dann findest du hier viele Infos für die Bewerbung.
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