Du willst ein freiwilliges Praktikum absolvieren? Das ist auf jeden Fall die richtige Entscheidung! Leider musst du dabei ein paar mehr Dinge beachten als bei einem Pflichtpraktikum. Aber keine Sorge: Ich helfe dir hier dabei, dein freiwilliges Praktikum einzutüten.
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In Deutschland ist ein Praktikum für Studenten absolut üblich. Viele sind dabei freiwillige Praktika. Mit der Einführung des Mindestlohnes für manche Praktikanten hat sich der "Praktikumsmarkt" ein wenig verändert. Darauf gehen wir gleich noch ein.
Was ist ein Freiwilliges Praktikum und warum ist es wichtig, es zu wissen?
Das Gegenteil vom freiwilligen Praktikum ist das Pflichtpraktikum. Ein Pflichtpraktikum ist in deiner Studienordnung und im Ablauf deines Studiums zwingend vorgeschrieben. Du bekommst dafür meistens Credits in deinem Studiengang und ohne absolviertes Praktikum bekommst du keinen Studienabschluss.
Ein freiwilliges Praktikum ist hingegen unabhängig von deinem Studium. Die Uni oder Hochschule interessiert sich also nicht dafür. Warum aber ist diese Unterscheidung überhaupt wichtig?
Unternehmen unterscheiden freiwillige Praktika und Pflichtpraktika
Die Unterscheidung danach, ob ein Praktikum freiwillig ist oder aber ein direkter Bestandteil des Studiums, wird von den Unternehmen und Institutionen gemacht, die Praktikumsstellen anbieten. Du wirst das schnell merken, wenn du nach einem Praktikum suchst.
Du findest dann Ausschreibungen in denen steht:
- "Du absolvierst ein Pflichtpraktikum.."
- "Wir suchen einen Pflichtpraktikanten..."
Und damit ist klar, dass du hier kein freiwilliges Praktikum absolvieren kannst. Warum aber wirst du hier benachteiligt?
Freiwilliges Praktikum und der Mindestlohn
Seit 2015 gibt es in Deutschland den Mindestlohn. Hier wird eine gesetzliche Lohnuntergrenze definiert. Wer einer Arbeit nachgeht, soll nicht weniger als den Mindestlohn pro Stunde verdienen. Aktuell liegt er bei 8,5 Euro pro Stunde. Er soll aber demnächst erhöht werden.
Fällst du bei einem freiwilligen Praktikum unter den Mindestlohn? Das lässt sich meistens an einer entscheidenden Größe festmachen: Der Dauer deines Praktikums.
Freiwilliges Praktikum mit einer Dauer von bis zu drei Monaten
Absolvierst du ein kürzeres freiwilliges Praktikum mit einer Dauer von bis zu drei Monaten, fällst du nicht unter den Mindestlohn. Die Höhe deiner Praktikumsvergütung wird dann quasi zwischen dir und deiner Praktikumsstelle frei verhandelt.
In der Praxis gibt es aber meistens genaue Vorgaben, wie viel ein Praktikant verdient und du hast hier nicht wirklich Verhandlungsspielraum. Die Bandbreite möglicher Praktikumsvergütungen ist dabei ziemlich groß. Es gibt auch noch unbezahlte Praktika in Deutschland.
Freiwilliges Praktikum mit einer Dauer von mehr als drei Monaten
Dein Praktikum würde länger als drei Monate dauern und du absolvierst es freiwillig? Dann fällst du unter den Mindestlohn! Du bekommst dann also mindestens 8,5 Euro pro Stunde. In den meisten Fällen bekommst du dann auch genau den Mindestlohn und nicht mehr. Wenn du das auf ein Vollzeitpraktikum hochrechnest, ist das auch schon eine ordentliche Praktikumsvergütung.
Dann ist ja alles super, wenn du ein freiwilliges Praktikum absolvierst, oder? Leider nein.
Warum es schwerer geworden ist, ein freiwilliges Praktikum zu finden
Durch die Einführung des Mindestlohnes gibt es jetzt zwei Gruppen von Praktikanten: Die eine Gruppe bekommt den Mindestlohn, die andere nicht. Was machen jetzt viele Unternehmen?
Sie stellen teilweise nur noch Praktikanten ein, die nicht unter den Mindestlohn fallen. Und deswegen kannst du Probleme damit haben, ein freiwilliges Praktikum zu finden.
Freiwillige Praktikanten sind teuer
Zunächst einmal sind Pflichtpraktikanten günstiger. Wenn die normale Vergütung im Praktikum 600 Euro beträgt und ein Praktikant mit Mindestlohn 1300 Euro bekommen würde, dann kann ein Unternehmen 700 Euro sparen, indem es den Praktikanten nimmt, der das Praktikum machen muss.
Kleine Unternehmen können sich freiwillige Praktikanten nicht mehr leisten
Auf der anderen Seite gibt es auch viele kleinere Unternehmen, die sich einen Praktikanten jetzt gar nicht mehr leisten können. Eine kleine Agentur mit ein paar Angestellten konnte vielleicht 500 Euro im Monat für einen Praktikanten aufbringen. Wenn er unter den Mindestlohn fällt, ist damit aber keine Vollzeitbeschäftigung mehr möglich. Ein freiwilliges Praktikum wird einfach nicht mehr angeboten.
Du als Student wirst also aktuell benachteiligt, wenn deine Studienordnung kein Praktikum vorsieht. Das ist natürlich blöd. Wie kannst du dir also trotzdem deinen Praktikumsplatz sichern?
Bewerbungstipps für ein freiwilliges Praktikum
Um trotzdem einen Praktikumsplatz zu bekommen, musst du vielleicht etwas mehr Aufwand betreiben. Wenn du eine Stelle wirklich willst, aber leider angegeben ist, dass dort keine freiwilligen Praktika möglich sind, würde ich dort trotzdem anrufen und nachfragen. Vielleicht ist doch etwas machbar.
Du kannst aber auch ein paar andere Taktiken anwenden, um an ein freiwilliges Praktikum zu kommen:
- Beschränke die Dauer deines Praktikums auf drei Monate
- Bewirb dich bei großen Unternehmen, die allen Praktikanten einen Mindestlohn zahlen
- Wähle eine Alternative zum Praktikum
Beschränk dein Praktikum auf drei Monate
Dann bist du für das Unternehmen genauso bezahlbar wie die anderen Praktikanten. Wenn du lieber ein halbes Jahr praktische Erfahrungen sammeln willst, dann mach halt zwei Praktika hintereinander. :-) Somit bekommst du noch mehr Einblicke und Kontakte.
Bewirb dich bei großen Unternehmen
Viele der großen Unternehmen und auch einige andere Praktikumsanbieter zahlen allen Praktikanten den Mindestlohn. Dann ist es also egal, ob du ein freiwilliges Praktikum absolvierst, oder aber Pflichtpraktikant bist. Die Unternehmen werben meistens direkt auf ihrer Seite damit.
Wähle eine Alternative zum Praktikum
Es muss nicht immer ein freiwilliges Praktikum sein. Du kannst auch auf anderen Wegen deine Ziele erreichen. Schauen wir uns das mal genauer an.
Alternativen zum freiwilligen Praktikum
Manchmal verzweifelt man auf der Suche nach einem Praktikum. Und das kann auch passieren, wenn du als freiwilliger Praktikant keine Stelle bekommst. Du kannst aber auch nach Alternativen zu einem Praktikum schauen:
- Such dir eine Hiwi-Stelle
- Mach ein Auslandspraktikum
Such dir eine Hiwi-Stelle
Als Hiwi arbeitest du an deiner Uni oder Hochschule. Das hat eine Reihe von Vorteilen: Meistens arbeitest du parallel zu deinem Studium und kannst so ganz einfach praktische Erfahrungen sammeln. Und das auch noch möglichst passend zu deinem Studiengang. Eine Hiwi-Stelle ist für dich besonders gut, wenn du später in die Forschung gehen willst und an der Uni bleiben möchtest.
Mach ein Auslandspraktikum
Tatsächlich kann es für dich im Ausland einfacher sein, ein Praktikum zu absolvieren, denn dann fällst du nicht unter den deutschen Mindestlohn. Vielleicht gibt es im jeweiligen Land keinen Mindestlohn oder aber dort gibt es eine andere Praktikanten-Kultur. Auf jeden Fall solltest du diese Option für ein freiwilliges Praktikum in Betracht ziehen.
Ein Auslandspraktikum hat noch andere Vorteile: Du sammelst internationale Erfahrung, hast Einblick in eine andere Kultur und lernst wahrscheinlich eine neue Sprache. Auch solche Dinge werden auf deinem Lebenslauf gerne gesehen.
Warum ein freiwilliges Praktikum machen?
Warum sollst du überhaupt ein Praktikum machen, wenn es gar keine Pflicht ist? Gründe für ein freiwilliges Praktikum können zum Beispiel sein:
- Ein Praktikum hilft dir, dich beruflich zu orientieren
- Du sammelst Kontakte, die dir später beim Jobeinstieg helfen können
- Praktische Erfahrungen sehen gut aus im Lebenslauf
Berufliche Orientierung durch das Praktikum
Wenn du nur in der Bib hockst und Artikel liest oder Klausuren schreibst, hast du keine Ahnung, welche Welt dich draußen nach dem Studium erwartet. In den meisten Fällen wird dein späterer Arbeitsalltag ganz anders sein als deine Zeit an der Uni.
Aber woher sollst du wissen, was du eigentlich machen willst?
Willst du in einem großen Unternehmen arbeiten? Oder lieber in einem kleinen Startup? Willst du Beamter werden? Oder lieber selbst gründen? Willst du in Branche A oder B? Willst du den Job C oder D?
All das kannst du nur beurteilen, wenn du vorher ein Praktikum gemacht hast. Und wenn das in deinem Studiengang nicht vorgeschrieben ist, dann machst du halt ein freiwilliges Praktikum.
Sammel Kontakte in deinem Praktikum
Während deines Praktikums kannst du dir schon ein soziales Netzwerk für die Zeit nach dem Studium aufbauen. Viele Studenten finden ihren ersten Job nach dem Abschluss über Kontakte aus einem Praktikum.
Das ist auch klar, denn dein Boss kann jetzt schon besser beurteilen, ob du für die Stelle auch geeignet bist.
Du pimpst dein Lebenslauf mit Praktika
Wenn du nach Abschluss deines Studiums keine praktischen Erfahrungen hast, ist das ziemlich suboptimal. Also schlecht. Du solltest deine Theorie im Studium unbedingt durch Hiwi-Jobs, Werkstudenten-Stellen und eben Praktika ergänzen. Ansonsten hast du bei einer Bewerbung um eine Stelle nach dem Studium einen ziemlichen Nachteil gegenüber anderen Bewerbern.
Die Vorteile eines freiwilligen Praktikums
Jetzt haben wir schon so viel über die Nachteile als freiwilliger Praktikant geschrieben. Zeit also für die Vorteile. Und die gibt es tatsächlich!
Deine Rechte als Praktikant
Im Vergleich zu einem Pflichtpraktikum hast du als freiwilliger Praktikant eine Reihe von zusätzlichen Rechten. Dir steht zum Beispiel bezahlter Urlaub zu. Außerdem hast du auch das Recht auf ein Praktikumszeugnis am Ende deiner Tätigkeit.
Freiwilliges Praktikum und Steuern und Sozialabgaben
Als freiwilliger Praktikant besteht die Möglichkeit, dass du in die Rentenversicherung einzahlen musst. Von anderen Sozialabgaben wie der Kranken- und Pflegeversicherung oder auch der Arbeitslosenversicherung bist du unter Umständen befreit. Hier solltest du dich unbedingt nochmal aktuell informieren. Wahrscheinlich wird dir dabei deine Praktikumsstelle weiterhelfen können.
Freiwilliges Praktikum und Bafög
Das gute alte Bafög solltest du bei der Planung deines Praktikums auch im Blick haben. Wenn du es während der Semesterferien absolvierst, soll es wohl keine Probleme geben. Wenn du es aber im Semester absolvierst, hast du in dieser Zeit wahrscheinlich keinen Anspruch auf Bafög. Auch hier solltest du dich nochmal aktuell informieren.
Und nach dem Praktikum?
Haben sich deine Erwartungen an dein Praktikum erfüllt? Oder eher nicht? Was hast du gelernt? Du hast jetzt auch ein paar neue Erkenntnisse dafür gewonnen, wie es nach dem Studium für dich weitergehen kann. Nimm dir als ein wenig Zeit und reflektier nochmal deine Zeit als Praktikant und was du für die Zukunft mitnehmen kannst.
Freiwilliges Praktikum Fazit: Du hast viele Möglichkeiten!
Es ist also nicht mehr ganz so einfach, ein freiwilliges Praktikum zu bekommen. Trotzdem bieten sich dir noch viele Möglichkeiten. Auch wenn in einigen Stellenausschreibungen erstmal die Rede davon ist, dass nur Pflichtpraktikanten eingestellt werden, würde ich dort trotzdem einfach mal anrufen.
Ansonsten kannst du auch ein kürzeres Praktikum absolvieren oder dir eine Hiwi-Stelle suchen. Oder du hältst Ausschau nach einem Auslandspraktikum.
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